Bodentechniken im Judo

Im Bodenkampf – auch Ne-Waza genannt – zeigt sich echte Kontrolle. Ob Haltegriffe, Hebel oder Würgetechniken – hier zählt Technik statt Kraft.

Haltegriffe (Osaekomi-Waza)

Haltegriffe dienen dazu, den Partner sicher und kontrolliert am Boden festzuhalten. Durch die richtige Verteilung des Körpergewichts wird der Bewegungsraum des Partners so eingeschränkt, dass er sich nicht mehr befreien kann.

Typische Haltegriffe wie Kesa-Gatame (Schärpengriff) oder Kami-Shiho-Gatame (oberer Vier-Punkte-Halt) setzen Stabilität, Kontrolle und eine gute Körperspannung voraus.

Hebeltechniken (Kansetsu-Waza)

Hebeltechniken wirken gezielt auf die Gelenke, meist auf den Ellenbogen. Dabei wird durch kontrollierten Zug und Hebelwirkung eine Position erzeugt, in der der Partner freiwillig aufgibt, bevor es zu Schmerzen kommt.

Der bekannteste Hebel ist Juji-Gatame, der Armstreckhebel. Hier wird der Ellenbogen des Partners in einer gestreckten Position fixiert, wobei Sicherheit oberste Priorität hat.

Die Technik funktioniert nicht durch Kraft, sondern durch präzise Ausrichtung, Körperspannung und die Fähigkeit, Bewegungen frühzeitig zu kontrollieren. Hebel erfordern Achtsamkeit – und Vertrauen zwischen den Partnern.

Würgetechniken (Shime-Waza)

Würgetechniken wirken auf die Blutzufuhr zum Gehirn – über Druck auf die Halsschlagadern, nicht auf die Luftröhre. Dabei entsteht ein sicherer, medizinisch kontrollierter Effekt: Der Partner gibt durch Abklopfen das Signal zur Aufgabe, lange bevor eine echte Gefahr entsteht.

Zu den bekanntesten gehören Hadaka-Jime (freies Würgen ohne Gi) und Okuri-Eri-Jime (Kragenwürge mit dem Revers). Solche Techniken dürfen nur ab einer bestimmten Alters- und Ausbildungsstufe eingesetzt werden.

Im Training geht es dabei nicht um Dominanz, sondern um gegenseitiges Vertrauen, präzises Arbeiten und ein tiefes Verständnis für den menschlichen Körper.

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